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17. Juli 2017

 

München, Klassik am Odeonsplatz 2017

 

Grandiose Mischung

 

Eine hochkarätige künstlerische Besetzung, dazu die außergewöhnliche, italienisch angehauchte Atmosphäre an der Münchner Feldherrnhalle mit den umliegenden historischen Bauten und letztlich eine wunderbare Illumination – der jährlich wiederkehrende 2-Abend-Event „Klassik am Odeonsplatz“ war auch dieses Jahr, am 15. und 16. Juli, wieder mit rund 16.000 Besuchern ein herausragender kultureller Höhepunkt der Münchner Musikszene.

Traumhafte Kulisse: Münchner Odeonsplatz

Der erste Abend am 15. Juli, bei trockenem, leider etwas kühlerem Wetter. Auf der Bühne das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Manfred Honeck. Lang Lang, Martin Grubinger und Leroy Anderson – wie diese drei Musiker beim diesjährigen Münchner Top-Event zusammenhängen, sei hier kurz erklärt. Also: Ersterer, ein weltberühmter Pianist, musste aus gesundheitlichen Gründen seine diesjährige Teilnahme bei „Klassik am Odeonsplatz“ leider absagen.

Martin Grubinger (Foto: F. Broede)

Der weltweit bekannte Percussionist Martin Grubinger sprang für ihn ein – und präsentierte unter anderem auch ein Gustostückchen des amerikanischen Komponisten Leroy Anderson, den eigentlich nur ein paar Insider kennen. Nachdem also Martin Grubinger mit den BR-Symphonieorchester unter Leitung von Manfred Honeck virtuose Schlagzeug-Stücke darbot („Summer“ aus Tan Duns Konzert „The Tears of Natrure“, den zweiten Satz aus „Conjurer“ von John Coriglianos und irrwitzige Rhythmen aus dem Schlagzeugkonzert von Bruno Hartl), gab es eine Zugabe, in der endlich auch der Dritte im Bunde, eben Leroy Anderson (1908 – 1975), ins Spiel kam – mit seiner äußerst amüsanten Komposition „Typewriter“. Dabei hackte Martin Grubinger zu einer lockeren Melodie ebenso locker, dennoch ungemein „taktvoll“ auf einer Schreibmaschiene herum. Der große Komiker Jerry Lewis hatte übrigens dieses Stück einst bekannt gemacht (im Internet zu sehen unter www.youtube.com/watch?v=hzB53YL78rE).

Weitere musikalische Highlights an diesem ersten Tag der „Klassik am Odeonsplatz“: der Walzer „Hereinspaziert“ aus der Operette „Der Schatzmeister“ von Karl Michael Ziehrer, dazu eine Fantasie aus Antonin Dvoraks Oper „Rusalka“ und Dmitriij Schostakotischs Suite für Varieté-Orchester.

 

Yuja Wang

Atemberaubende Virtuosität

 

Dann der zweite Abend: Valery Gergiev, Chefdirigent der Münchner Philharmo-niker, am Pult – und am Klavier die junge chinesisch-amerikanische Pianistin Yuja Wang, mehrfach ausgezeichnet als „Young Artist oft the Year“. Zur Aufführung kam das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll von Johannes Brahms. Wang glänzte durch eine atemberaubende Virtuosität, ihr Anschlag: ebenso gefühlvoll wie kraftvoll zupackend. Dann noch zwei Zugaben: das Finale aus Prokofjews Siebter Klaviersonate und eine abenteuerlich interppretioerten Version von Mozarts „Rondo alla Turca“ – das Publikum war begeistert.

Viel Applaus für Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker

Schließlich noch einmal Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker mit Mussorgskijs „Bilder einer Ausstellung“ nach einer Bearbeitung von Maurice Ravel. Wohl selten hat man eine derart intensive Heraushebung und ein so unglaublich harmonisches und berührendes Zusammenspiel unterschied-lichster Instrumente in ihrer ganzen Be-deutung und Bandbreite gehört. Der anhaltende Applaus wurde mit zwei Zugaben belohnt.

 

Auch im nächsten Jahr will Valery Gergiev wieder bei der „Klassik am Odeonsplatz“ dabei sein – dann mit dem virtuosen Solisten David Garrett.

Liz von Bonin

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