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Frau Heinold who?

 

Skandalöse Äußerung, arrogante Entschuldigung

 

Wir hatten am 24. Februar (siehe unten) bereits über das unsubstantiierte Gefasel einer gewissen Frau Heinold berichtet. Frau Heinold who? Na, wenigstens einige Golfer werden sie inzwischen kennen – die Finanzministerin von Schleswig-Holstein. Im SPIEGEL sagte sie: „Steuersünder zeigen sich nur an, wenn sie Angst haben, dass wir sie in Handschellen vom Golfplatz holen; deshalb müssen Bund und Länder eine Sprache sprechen, die auch auf Golfplätzen verstanden wird.“

 

Auf diese populistische Polit-Grütze hat DGV-Präsident Hans Joachim Nothelfer der guten Frau Heinold geantwortet (hier Auszüge):

 

Sehr geehrte Frau Ministerin Heinold,

beim Lesen des aktuellen Spiegels stockte mir bei Ihren Worten der Atem. (…) Ihre Äußerung im Spiegel erreicht jetzt in der Tag eine neue Qualität der Rufschädigung und Verunglimpfung. Sie zeichnen in unangebracht populistischer Manier ein Bild des Golfsports als „Sport der Steuerhinterzieher“ und bringen damit etwa 650.000 im DGV organisierte golfsportbegeisterte Deutsche in Verruf. Ich bin der Ansicht, dass eine Politikerin, die in der Ministerverantwortung steht und damit unseren Staat repräsentiert, auch und gerade in gesellschaftlich so relevanten und deutlich geführten Debatten wie aktuell zu Selbstanzeige von Steuerhinterziehern, über ein Mindestmaß an Selbstkontrolle und Weitblick verfügen sollte. (…) Ich und alle Freundinnen und Freunde des Golfsports erwarten von Ihnen eine deutliche, öffentliche Entschuldigung und Richtigstellung. Gerne unterstützen wir Sie dabei mit einer Pressekonferenz auf einem Golfplatz in Ihrer Nähe. (…).“

 

Und so lautet dann die Entschuldigung:

 

Als Seglerin weiß ich, dass ein Sport, der als teuer und elitär gilt, es gar nicht unbedingt sein muss. Sollten Sie sich durch meine Äußerung beleidigt fühlen, bedaure ich das.“

 

Beleidigt? Nein, auch die „potenziellen Steuerhinterzieher“ auf den Golfplätzen in Schleswig-Holstein sind ein tolerantes Völkchen – mit einem guten Gedächtnis. Die Antwort bekommt Monika Heinold dann bei der nächsten Wahl.

 

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Unsere am 24. Februar 2014 veröffentlichte Story

(nach einer Meldung der BVGA-Newsmail 07/2014

 

 

Steuerhinterzieher

 

In Handschellen vom Golfplatz

 

Unsubstantiiertes Gefasel von Politikern, egal welcher Richtung, ist ja nun nichts Ungewöhnliches. Wenn's der Sache dient, darf man doch schon mal die Fakten außer acht lassen und einfach nur so drauflos plappern. Zum Thema „strafbefreiende Selbstanzeige für Steuersünder“, welche die Länderfinanzminister beibehalten wollen, äußerte sich die Finanzministerin von Schleswig-Holstein, Monika Heinold, auf SPIEGEL Online wie folgt:

 

"Sie (die Selbstanzeige für Steuersünder, d. Red.) hat meinem Land seit 2010 über 160 Millionen Euro mehr Steuern eingebracht. Davon kann ich Universitätsgebäude sanieren und den Krippenausbau vorantreiben. Der Staat dürfe sich allerdings nicht zu nachsichtig geben: Steuerhinterzieher zeigen sich nur an, wenn sie Angst haben, dass wir sie in Handschellen vom Golfplatz holen; deshalb müssen Bund und Länder eine Sprache sprechen, die auch auf Golfplätzen verstanden wird."

 

Homepage der Finanzministerin von Schleswig-Holstein, Monika Heinold


Offener Brief

 

Liebe Frau Heinold,

 

Sie gehen also davon aus, dass alle Steuerhinterzieher, so sie nicht gerade hinterziehen, sich auf Golfplätzen herumtreiben. Wäre ich ein Wähler in Ihrem Bundesland, hätte ich größte Probleme damit, Sie in Ihrer augenblicklichen Position als wirklich kompetent zu betrachten. Begründung: Das Beispiel des Golfspielers Uli Hoeneß reicht Ihnen bereits, um in jedem Golfer einen potentiellen Steuerhinterzieher zu sehen. Ich vermisse da bei Ihnen einen gewissen politischen Weitblick.

 

Sagen Ihnen die Namen Klaus Zumwinkel, Paul Schockemöhle, Patrick Lindner, Theo Sommer, Alice Schwarzer und André Schmitz etwas? Letzterer war übrigens Politiker. Manchmal frage ich mich, welche Sprache man sprechen müsste, damit sie auch auf den politischen Bühnen verstanden wird. Ersparen Sie mir hier eine Aufzählung jener Skandale, in denen Politiker verwickelt waren.

Aber wir Golfer sind ja tolerant und großzügig. Allerdings würde mich interessieren, was der FDP-Politiker und Golfspieler Wolfgang Kubicki zu solch kuriosen Statements wie dem Ihren sagen würde.


Abschließend noch eine Information, die Ihnen sicher weiterhelfen wird: Auf deutschen Golfplätzen wird überwiegend deutsch gesprochen. Wobei es regional natürlich unterschiedliche Dialekte gibt. Wenn Sie also beispielsweise nach Uli Hoeneß in Bayern noch einen weiteren Golfspieler in Handschellen vom Platz holen möchten, wäre es sinnvoll, Ihr Erfüllungsgehilfe spräche bayerisch.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Fred König

 

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