von Liz von Bonin
City-Golf Baden-Baden
Einfach nur spielen
In Baden-Baden kann auf verschiedenste Arten genussvoll gespielt werden: einmal mit dem Gaumen in den diversen exzellenten Restaurants, zum anderen auf einigen herrlichen Golfplätzen in der Umgebung. Für Hasardeure bietet sich als riskanteste Genuss-Form schließlich noch die Roulette-Kugel im berühmtesten deutschen Casino an.
Der griechische Philosoph und Historiker Plutarch (etwa 50 – 120 n. Chr.) hatte es auf den Punkt gebracht: „Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das Schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste.“ Bei einem Besuch in Baden-Baden und Umgebung kommt man dem vinologischen Genießerhimmel ein großes Stück näher. Etwa im Weingut Schloss Neuweier, acht Kilometer südwestlich von Baden-Baden, ein prachtvolles Gebäude aus dem 12. Jahrhundert. Schon seit 1448 werden hier Rebstöcke angepflanzt. Auf extremen Steillagen gedeihen bei optimaler Sonneneinstrahlung große Rieslinge. Direkt im Schloss ein weiteres Highlight: „Röttele's Restaurant & Residenz“, benannt nach den Gastgebern Armin und Sabine Röttele. Das Restaurant mit einem Michelin-Stern und 16 von 20 Gault Millau-Hauben verwöhnt kulinarisch, im Hotel nächtigt man in romantisch-modernen Zimmern und Suiten. Am nächsten Tag dann die Qual der Wahl: Welcher Golfplatz steht zuerst auf dem Programm?
Spielerische Reize
Wir beginnen über den Dächern von Baden-Baden – im gleichnamigen Golfclub am Fuße des Fremersbergs. 1901 gegründet und somit drittältester Club in Deutschland, gehörte er zu den acht Clubs, die 1907den Deutschen Golfverband in Hamburg ins Leben riefen. Der romantisch gelegene, hügelige Platz mit seinen herrlichen Aussichten präsentiert sich sehr abwechslungsreich; er ist mit 4.260 Meter (Par 64) nicht lang, es gibt zehn Par 3-Löcher – und doch bietet er durch seine teilweise engen Spielbahnen und relativ kleinen Grüns große spielerische Reize. Wer hier nicht äußerst präzise schlägt, kann einen guten Score vergessen – und sich nach der Runde (60 Euro, ohne goldenes DGV-Hologramm 70 Euro) auf der hübschen Clubhaus-Restaurantterrasse bei einem Gläschen badischen Weines trösten.
Szenenwechsel ins Elsass, das praktisch vor der Haustür von Baden-Baden liegt. Bis zum „Golf International Soufflenheim Baden-Baden“ sind es rund 20 Kilometer. Den 18-Loch-Platz (von Gelb 6.084 Meter, Par 72) hat Bernhard Langer entworfen. Spektakuläre Spielbahnen, 18 kleine Seen und viel alter Baumbestand – dieser paradiesische Championship-Kurs hält für 80 Euro (Nebensaison 45 Euro) zahlreiche Überraschungen bereit. Im Club-Restaurant werden Elsässer Spezialitäten und internationale Klassiker serviert. Direkt am Platz kann man in hübschen, sehr komfortablen Appartements übernachten. Soufflenheim bietet verschiedene Golf-Pauschalarrangements an.
Schwerpunkte
Heilbad, Casino und Galopprennbahn – drei historische Schwerpunkte in Baden-Baden, die auch heute noch Priorität besitzen. Die heißen Thermalquellen wurden schon von den Römern genutzt; gekurt wird hier bereits seit dem Mittelalter, als das Heilbad noch schlicht „Baden“ hieß. Die ersten konzessionierten Glückspiele gab es ab 1801 in einigen Hotels, 1855 wurden die Spielsäle im rechten Kurhausflügel eingeweiht. Einige Jahre später tauchte hier übrigens der berühmte russsiche Schriftsteller Fjodor Dostojewski auf – ein spielsüchtiger Zocker, der in Baden-Baden das letzte Hemd (besser gesagt: das letzte Kleid seiner Frau) versetzte. Und dann die Galopprennbahn Iffezheim, die 1858 angelegt wurde und auf der heute jährlich der „Große Preis von Baden“ ein international gesellschaftlicher und sportlicher Höhepunkt ist.
Im Jahr 2004 kam mit der Kunst ein weiterer Schwerpunkt in Baden-Baden hinzu: das „Museum Frieder Burda“ wurde damals eröffnet, ein privates Sammlermuseum, das in der bekannten Lichtentaler Allee liegt und durch eine gläserne Brücke mit der 100 Jahre älteren Kunsthalle Baden-Baden verbunden ist. Des Weiteren finden das ganze Jahr über unter anderem auch bedeutende musikalische Veranstaltungen statt. Für kulturelle Abwechslungen ist also gesorgt. Und für golferische sowieso.
Badische Weltläufigkeit
Sechs Kilometer südlich von Baden-Baden, in unmittelbarer Nähe des Baden Airparks, liegen die sportlich-anspruchsvollen 18 Löcher des Baden Hills Golf und Curling Club. Der natürliche Charakter und das sehr gelungene Layout dieser Anlage (5.780 Meter, Par 72) bieten größte Spielfreude. Auf der Westseite der Anlage sieht man die Rheindampfer entlangziehen, auf der Ostseite liegt die Airpark-Runway, auf der die Ferien- und Business-Flieger meistens im „Flüster-Modus“ starten und landen – eine rundum attraktive Kulisse, die ein Gefühl von großer und weiter Welt vermittelt. 50 Euro kostet das 18-Loch-Vergnügen von Montag bis Freitag, am Wochenende und an Feiertagen 70 Euro. Mit dem GC Herrenalb-Bernbach (9 Löcher) und den beiden 18-Loch-Anlagen Hofgut Scheibenhardt und Urloffen stehen noch drei weitere attraktive Plätze rund um Baden-Baden zur Verfügung.
Hotel-Legende
City-Golf in Baden-Baden? Dazu gehören auch luxuriöses Wohnen und eine hochkarätige Kulinarik. Die perfekte Kombination aus beidem findet man in der traditionsreichen Hotel-Legende „Brenners Park-Hotel & Spa. Edelst eingerichtete und komfortable Zimmer und Suiten, ein umfassend ausgestatteter Spa-Bereich, das „Park-Restaurant“ (ausgezeichnete mit einem Michelin-Stern und 17 von 20 Gault Millau-Punkten), daneben das „Rive Gauche“ mit seinem mediterranen Flair und den kulinarischen Aromen des Südens, dazu eine stark frequentiere Bar und Lounge und ein rundum einmaliger Service – im „Brenners“ bleiben keine Wünsche offen. Der derzeit angesagteste Treffpunkt in Baden-Baden ist das „RIZZI Wine Bistro & Restaurant“, in dem – bei Gaumenfreuden, feinen Drinks und erlesenen Weinen – jeden Tag von 12 Uhr mittags bis ein Uhr nachts Partytime auf dem Programm steht.
Golfen in einer wundervollen Landschaft, exzellente Hotels und ein großes kuliinarisches Angebot, ausgezeichnete Weine und diese gewisse badische Lebenslust – für Genießer in allen Lebenslagen ist Baden-Baden eine perfekte Destination.