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Fotokünstlerin Nomi Baumgartl, in Murnau

 

 

Planet Nomi

 

Ein Elefant, der seine letzten Tage im Meer verbringen möchte; die bayerische Dorfidylle Murnau, in der die „Blauen Reiter“, unter ihnen Wassiliy Kandinsky, Gabriele Münter und Alexey Jawlensky, Kunstgeschichte geschrieben haben; und schließlich das dortige Konditorei-Kaffeehaus der exquisiten Schokoladen- manufaktur Krönner – wie das alles zusammenpasst? Der Schlüssel dazu ist die international renommierte Fotografin Nomi Baumgartl, in deren Welt es ein ganz bestimmtes Ziel gibt: die Verbindungen und komplexen Zusammenhänge aufzuzeigen zwischen Mensch, Tier und Natur, Ozean und Erde. Eine Hommage an die Schöpfung. Und die erlebt auch in Murnau am Staffelsee einige Highlights.

Schokolaterie Krönner: Eine "süße" Galerie

Ein Teil der Geschichte beginnt bereits 1759. Damals hat der Lebzelter und Metsieder Johann Baptist Krönner im niederbayerischen Moosburg den Grundstein für die Familientradition der Krönners gelegt. Die Nachfahren zog es schließlich ins schöne Murnau. Hier, in der Seidlstraße 4, betreiben Barbara Krönner und ihre Familie heute ein traditionelles Kaffeehaus mit Konditorei und Schokolaterie. Mit besten Rohprodukten, edlen Zutaten und natürlichen Gewürzen werden bei Krönners Köstlichkeiten hergestellt, die mehr als das sind: süße Kunstwerke. Was die Krönners noch besonders macht: Sie sind kulturell sehr engagiert, ein Teil der Räumlichkeiten wird auch für Ausstellungen genutzt. Die aktuelle handelt von MUMO und ist noch bis Ende Mai zu sehen. Bei MUMO handelt es sich um eben jenen Elefanten, der seine letzten Tage im Meer verbringen möchte. Und damit kommen wir zum zweiten Teil der Geschichte.

Chris Gallucci, Timbo

 

Der Elefantenmann

 

2001 lernt Nomi Baumgartl einen außergewöhnlichen Mann kennen – Chris Gallucci. Er arbeitet in einem privaten Tierreservat in Kalifornien, eine Stiftung, die Schauspielerin Tippi Hedren (u.a. „Die Vögel“) einst gründete. Hier widmet sich Chris, der bis dahin eine recht gebrochene Biographie hinter sich hat, mit Hingabe der großen Liebe seines Lebens: dem Dickhäuter Timbo. Für Nomi Baumgartl ist das der Startschuss zu einem Fotoprojekt, das mit dem Bildband „Der Elefantenmann“ (erschienen im renommierten Verlag Frederking & Taler) seinen eindrucksvollen Höhepunkt findet. Wer diese atemberaubend suggestiven Fotos sieht, erlebt eine unvorstellbar innige Verbindung zwischen zwei Wesen, die unterschiedlicher nicht sein können. Zudem entstand ein international ausgezeichneter Dokumentarfilm, in dem Nomi Baumgartl als Visual Director mit dem Regisseur Daniel Opitz von '“Ocean Mind“ zusammenarbeitete.

Durch ihre Begegnung mit Gallucci und Timbo wird Nomi Baumgartl zu einer äußerst märchenhaften Erzählung angeregt: Das poetische Essay von „Mumo“, eben jenem Elefanten, der seine letzten Tage im Meer verbringen möchte, wird im Piper Verlag herausgegeben. Hier verschmelzen nun einige wundervolle Ideen mit bewegenden Erlebnissen. Kurz darauf erscheint dazu ein Hörbuch mit dem Schauspieler Thomas Fritsch als Sprecher.

Jahre später: Weg von der lauten Stadt und der damit verbundenen zwangsläufigen Oberflächlichkeit, weg von steinernen Dimensionen und hin in eine überschaubare, in großen Teilen fast noch dörfliche Idylle, in der die Natur noch einen hohen Stellenwert besitzt – vor einem Jahr zog Nomi Baumgartl nach Murnau am Staffelsee. Und hier kommt es schon nach kurzer Zeit zur Begegnung mit Barbara Krönner. Mit erfreulichen Folgen: Die „Schoko-Lady“ hat ja auch eine Galerie, und Baumgartl hat MUMO – die Idee für eine Ausstellung mit grandiosen Bildern und einer entzückenden Erzählung ist geboren und wird schnell in die Tat umgesetzt. Gleich nach der feierlichen Eröffnung von MUMO werden Murnauer Kinder dazu animiert, Elefanten-Bilder zu zeichnen. Die Ausstellung wird zu einem großartigen Erfolg, Fotos von Nomi Baumgartl werden zugunsten der Stiftung „Sauti Kuu“ verkauft; ein Teil des Erlöses kommt Kindern in Afrika zugute. Die Stiftung wurde von Auma Obama gegründet, der Halbschwester des US-Präsidenten Barak Obama. Und Baumgartl war die erste Botschafterin dieser Stiftung (sautikuufoundation.org/de/startseite/). Auma Obama: „Nomi Baumgartl will mit ihren Fotos ihre Wertschätzung gegenüber Mensch und Natur ausdrücken – dafür lebt und gibt diese bodenständige und authentische Frau alles. Sieht man ihre Fotokunst zum ersten Mal, ist man sprachlos, betroffen, glücklich, erstaunt – aber immer begeistert von der Schönheit ihrer Kraft.“

Horst Janssen
Papst Johannes Paul II.

Lichtmalerei

 

Menschen und Natur – die Schwerpunkte dieser Fotokünstlerin, die einst Design und Visuelle Kommunikation studierte und seit Anfang der 80er Jahre als Fotografin arbeitet. Der Erfolg kam schnell: Ihre Bilder wurden in großen Magazinen wie Vogue, Times Magazine oder Stern veröffentlicht; sie arbeitete als Modefotografin unter anderem für Jil Sander, Escada und Missoni und wurde – sozusagen als „Kontrastprogramm“ – von internatio- nalen Magazinen als Bildjournalistin in Krisen- und Entwicklungsländern eingesetzt. Baumgartl porträtierte Persönlichkeiten wie Arthur Rubinstein, Papst Johannes Paul II., Stephen Hawking und Jane Goodall oder die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai. Für das Fotobuch über den genialen Zeichner Horst Janssen wurde sie mit einem Preis ausgezeichnet.

Projekt Stella Polaris

 

Mit dem von ihr initiierten und global angelegte Foto- und Filmkunstprojekt „Stella Polaris* Ulloriarsuaq“ erregte sie in letzter Zeit Aufsehen. Über einen längeren Zeitraum hielt sie sich in der Arktis auf. Mit außergewöhn- lichen Bildern, die in Polarnächten aufgenommen wurden, schafft das Projekt ein Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit der Eiswelt und archiviert dadurch diese Zeitikonen in atemberaubenden Fotografien und Filmauf- nahmen. Einzigartig an diesem Projekt: Die verschwindenden Eisberge und Gletscher wurden im Dunkeln von einheimischen „Lichtbotschafter“ mit Hochleistungs-Taschenlampen ausgeleuchtet. So entstand Lichtmalerei im wahrsten Sinn des Wortes.

Auszeichnung

 

Nomi Baumgartl widmet sich in jüngster Zeit vorbehaltlos großen Fotoprojekten, die ein „Bewusst- sein für das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur und die Auswirkungen auf die Umwelt schaffen. Es geht um den Respekt vor unserem Planeten, dessen Schönheit, aber eben auch um die Veränderungen, die er durch uns Menschen erfährt“.

Für ihr Engagment wird Nomi Baumgartl nun wieder einmal ausgezeichnet: Am 6. Juni erhält sie in Berlin aus der Hand von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den „Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreis 2016“. Der Preis wird seit 2004 jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich auf besondere Weise für den internationalen Natur- und Umweltschutz beziehungsweise im sozialen Bereich engagieren.

 

Mehr zu Nomi Baumgartl im Internet unter www.nomibaumgartl.com

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