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Island

 

Midnight Golf

 

Soll man wirklich einen Golfurlaub auf einer Vulkaninsel planen, die zu elf Prozent mit Gletschern und zu zehn Prozent mit Lava bedeckt ist und auf der die Durschnittstemperatur im Juli unter 10 Grad Celsius liegt? Aber unbedingt! Denn erstens ist das (zugegeben wechselhafte) Wetter besser, als es die nackten Zahlen vermuten lassen – und zweitens gibt es ja die kleinen „Flachmänner“, die bei Reisen in nordische Gefilde immer ins Bag gehören und für temporäre „Erwärmung“ sorgen.

 

 

Vestman Golf Course

 

Phil Griffin war schon mehrmals in Island. Er grinst, als er von der Rezeption des Hilton Hotels Nordica in Reykjavik zurückkommt und sagt: „Wir haben eine Tee-Time im Vestman.“ Startzeitenreservierungen gehören in den sehr serviceorientierten isländischen Hotels zum Standard. Vestman also, super. Man ist ja nicht uninformiert, wenn eine Island-Golfreise auf dem Programm steht. Und so weiß ich natürlich, dass der Vestman Island Golf Course mit seinen extrem beeindruckenden Ausblicken auf den Atlantik zu den schönsten Golfplätzen Islands gehört. Um ein Fazit gleich vorweg zu ziehen: Er ist für mich überhaupt einer der eindrucksvollsten Kurse, die ich je gespielt habe.

Dann sagt Phil: „Wir schlagen um 23 Uhr 30 ab.“ Klar, kurz vor Mitternacht. Nicht ungewöhnlich, denn ich habe ja schon mehrfach in Nord-Ländern gespielt, in denen die Sonne auch nachts hartnäckig am Himmel stand. Aber mein erster Gedanke gilt dem Flachmann. Habe ich ihn dabei? Ist er gefüllt? Aus Erfahrung gesprochen: Er gibt – nicht nur nach einigen Doppel- und Tripple-Bogeys hintereinander, sondern auch nach guten Par- oder Birdie-Löchern – gerade in klimatisch etwas sensibleren Regionen, in denen man auf 18 Löchern immer den Hauch seines Atems sieht, einen ganz besonderen Push.


Touristische Anziehungspunkte: Geysire in Island

Eine etwas andere Insel

 

In Island gehen die Uhren anders. Irgendwie ruhiger, gemütlicher. Die Insel beeindruckt schon durch ihre Geschichte. Etwa von 870 bis 930 n. Chr. besiedelten norwegische Wikinger diese einsame Bastion im Nordmeer; offizieller Erstsiedler war vermutlich Ingólfur Arnarson. Islands großer Sohn wurde jedoch Leif Eriksson, der im Jahr 1000 einige Wochen nach Westen segelte und schließlich Nordamerika entdeckte, Jahrhunderte vor Columbus. Entdeckungen finden heute schneller statt – mit dem Flugzeug. Von Deutschland aus entdeckt man Island mit der isländischen Fluggesellschaft Icelandair in rund dreieinhalb Stunden.

Unterschiedliche Vulkane, unzählige Geysire, aus denen heißes Wasser an die Erdoberfläche schießt, atemberaubende Wasserfälle, romantische Flüsse und Seen, karge Felsengegenden und ein idyllisch-rauer, grün bewachsener Küstenstrich ringsum – die Insel besticht nicht nur durch eine faszinierende Landschaft, Island ist generell ein wenig anders als andere Inseln.

Wo gibt es schon offizielle Nordlicht-Vorhersagen (die auch noch zutreffen)? Wo gibt es schon ein Salzfisch-, Herings- oder Geistermuseum. Ganz zu schweigen vom „Icelandic Phallological Museum“ – ein weltweit einzigartiges Penis-Museum, das 1974 als witzige Idee eines Herrn Sigurdsson gegründet wurde, inzwischen jedoch auch unter wissenschaftlichen Aspekten höchst respektiert ist. Unter den knapp 290 Ausstellungsstücken dürften die Penisse von Walen oder einer Giraffe aus Namibia wohl die beeindruckendsten sein. Dass auch ein menschliches Exemplar (2011 von einem dahingeschiedenen isländischen Gentleman spendiert) zu sehen ist, sei nur am Rande erwähnt. Doch nun genug, wir wollen hier ja den golferischen Reiz dieses Inselstaats entdecken. Und der ist beträchtlich.


Vestman Golf Course

Insel-Highlight

 

Auf einer Fläche von rund 103.000 Quadratkilometer leben 325.671 Menschen (Stand: Januar 2014), rund 200.000 davon in Reykjavik und Umgebung. Und noch ein paar Zahlen: In Island gibt es sage und schreibe 65 Golfclubs, darunter 17 18-Loch-Anlagen; etwa 16.000 Golfer sind in isländischen Golfclubs registriert, allerdings spielen rund zehn Prozent der Bevölkerung Golf – also ein echter Breitensport. Kleine interessante Betrachtung am Rande: Würden zehn Prozent aller Deutschen Golf spielen, wären das rund acht Millionen – und ein irrwitziges Startzeitenproblem.

Eines der Highlights auf der Golfinsel Island: der Vestman Island Golf Course, auf einer kleinen Insel südlich von Reykjavik gelegen. Der Club wurde bereits 1936 gegründet. „Die Aussicht auf das Meer wird dich erschlagen“, sagt Phil während des knapp 30-minütigen Flugs zum Vestman Island. Und es stimmt. Kaum zu glauben, dass hier nach der katastrophalen Eruption 1973 das Clubhaus und der gesamte Platz unter einer dicken Ascheschicht lag und es vier Jahre dauerte, bis wieder alles abgetragen war. Der 5.218 Meter lange Links Course (Par 70) liegt wundervoll eingebettet zwischen dem Meer und einer Vulkanarena, ein grünes Paradies.

Der sehr gute Pflegezustand, 18 abwechslungsreiche Spielbahnen mit großartigen Aussichten auf den unglaublich blauen Atlantik, einsehbar die Nistplätze der Papageientaucher – eindrucksvoller geht es nicht. Übrigens auch beim Greenfee: Die Runde kostet durchgängig gerade einmal 30 Euro. Das ist sicher auch ein Grund, weshalb so viele isländische Golfer an den Wochenenden auf die kleine Insel reisen und deshalb die Startzeiten dort rar sind. Hinzu kommt, dass das relativ milde Klima in Vestmannaeyjar es ermöglicht, den Platz ganzjährig zu bespielen. Der warme Irmingerstrom transportiert in den Süden Islands Wasser aus dem Golf von Mexiko und sorgt so für fast angenehme Temperaturen, jedenfalls nach isländischen Verhältnissen.

 

Kurz nach drei Uhr morgens ist die Runde im Vestman GC beendet. Es ist taghell, kein Tropfen Regen, Phil hat seiner Bilder im Kasten, oder besser gesagt: auf dem Chip. Er schwärmt von dem einmaligen Licht. Der Flachmann blieb übrigens unangetastet – er geriet durch die faszinierende Atmosphäre schlichtweg in Vergessenheit. Im modernen und gemütlich eingerichteten Clubhaus gibt es ein Frühstück. Mit Kaffee.


Keilir Golf Course

Atemberaubende Szenerie

 

Zwei Tage später Abschlag im Keilir Golf Course, dieses Mal schon um 13 Uhr. Die 18 Löcher (5.405 Meter, Par 71) liegen ein paar Kilometer südlich von Reykjavik auf der Hvaleryi Halbinsel direkt am Meer. Der Platz zählt als Nummer 1 unter den Golf Courses in Island – nicht zuletzt auch wegen seiner atemberaubenden Szenerie. Das Greenfee kostet 49 Euro. Die Spielbahnen haben es in sich, das Loch heißt auf isländisch übrigens „Braut“. Rundum mit Lavafelsen gespickt sind die ersten neun Löcher, Bunker gibt es keine – die „Bräute“ sind auch so schwer genug. Die Back Nine dagegen scheinen auf den ersten Blick etwas harmloser, aber auch hier sind Felsen ständige Begleiter, hinzu kommt auf drei Spielbahnen ein gefährliches seitliches Atlantik-Wasser. Wie etwa an Braut 15, das einzige Par 5 (433 Meter) auf den zweiten Neun. Es führt am Ozean entlang, rechts das Wasser (fatal für Slicer), links die Bunker zwischen dem 14. und 15. Fairway (schlech für Hooker), das Grün wird in einer Entfernung zwischen 60 und 80 Meter von vier Topfbunkern ordentlich verteidigt (entsetzlich bei Sand-Phobien). Der Schlüssel zum Erfolg ist hier ein perfekter, langer und gerader Abschlag. Und was zum lockeren Golfspiel auf Island passt: An Braut 18 des Birdie-Makers ist das „19 hola“ eingezeichnet – in Form eines Tabletts, auf dem ein Bierkrug steht. Doch natürlich gibt es auch etwas zu essen. Womit wir zur isländischen Kulinarik kommen.


Die "Lieferanten"von Kjammi og Kók: Schafe

 

Kulinarische Isolation

 

Um es vorsichtig auszudrücken: Die isländische Küche ist für Gourmets, deren Gaumen von französischen, italienischen oder anderen feinen Regionalrezepturen verwöhnt sind, nicht unbedingt ein Hit. Was letztlich auch daran liegt, dass die isländische Esskultur früher eine schlichte Frage der notwendigen Ernährung war. Es wurde gegessen, was auf den Tisch kam. Und das wiederum war, bedingt durch die spärliche Vegetation, einer mangelnden großflächigen Landwirtschaft oder Massentierhaltung, nicht gerade üppig und abwechslungsreich. Des Weiteren gab es durch die Abgeschiedenheit der Insel eine gewisse kulinarische Isolation, in der es zu keinem Austausch unterschiedlicher Küchentraditionen kam. Beeren, Wildpflanzen und Kräuter, Schafsampfer, in der Brandung gesammelter Lappentang, Karotten und Rhabarber, Kartoffeln, Steckrüben, Kohl und Lauch, dazu Fisch und Lamm – die Isländer machen das Beste daraus, wenngleich es für Ausländer auch ein wenig irritierend sein mag, wie etwa alle Teile eines Schafs von Kopf bis Fuß verwertet und „genießbar“ gemacht werden.

Hartgesotten sollte man sein, wenn man sich beispielsweise am „Kjammi og Kók“ versucht – ein gekochter Schafskopf, der mitsamt der Zunge und den Augen als besondere Delikatesse auf dem Teller liegt, nach Belieben kalt oder warm. Traditionelle Beilage: Rübenbrei und eine Art Kartoffelpüree. Den besten Kjammi soll es am BSÍ-Bus-Terminal in Reykjavik geben, bei „Fljótt og Gott“, was so viel heißt wie schnell und gut. Oder können Sie sich vorstellen, in einen eingelegten Widder-Hoden zu beißen? Nun gibt es Menschen, die alles probieren und sich auch gerne überzeugen lassen wollen, dazu gehöre auch ich. Und deshalb ein gut gemeinter Rat: Bestellen Sie so etwas nur, wenn Sie kurz vor dem Hungertod stehen.

Phil und ich entscheiden uns für ein Hot Dog, ein leicht geräuchertes Würstchen aus Schweine- und Lammfleisch, serviert in einem gedämpften Brötchen mit Ketchup, Senf, knusprigen Röstzwiebeln, rohen Zwiebeln und einer pikannten Remouladensauce. „Pylsa“ heißt das ganze, und die besten bekommt man in Reykjavik am Hot-Dog-Stand „Beajarins Bestu“, wo man dafür Schlange stehen muss.

Erfreulicherweise gibt es durch isländische Chefköche und ambitionierte Hobbyköche ebenso ernsthafte wie erfolgreiche Bemühungen, kontinuierlich an neuen Verbindungen mit internationalen Küchentraditionen zu arbeiten. Und erfreulicherweise gibt es auch Phil, der eine der besten kulinarischen Adressen von Island parat hat: das Fiskfélagið (Fish Company) in der Inselhauptstadt. Hummer, Lachs oder Seewolf, arktischer Saibling und Kabeljau, Regenbogenforellen, wahlweise auch köstlich zartes Lamm- oder Schweinefleisch, dazu karamellisierte Rote Bete, zum Abschluss ein himmlisches Blaubeerensorbet – unvergleichliche Genüsse, die jeder Sterne-Küche im Rest von Europa Paroli bieten können.

Und noch zwei Sätze zum Night Life in Reykjavik: Vielleicht hat jemand den prämierten Film „101 Reykjavik“ von Baltasar Kormákurs gesehen; die 101 steht für den zentralen Stadtbezirk von Reykjavik, in dem – etwa im Kaffibarinn, der Dillon Whiskey Bar oder der Boston-Disco – nachts die Post abgeht, bis zur Sperrstunde um 4 Uhr 30. Für Abwechslung ist also gesorgt. Auch in Sachen Kultur. Was man sich nicht entgehen lassen sollte: ein Besuch im architektonisch aufregenden Konzerthaus Harpa, in dem das isländische Symphonieorchester und die Oper beheimatet sind. Oder wie wäre es mit einer Besichtigung des Kunstmuseums (Center for Icelandic Art), des Nationalmuseums, der Nationalgalerie oder des Phallus-Museums – aber letzteres hatten wir ja schon. Deshalb zurück zum Golfspiel.


Links und Lava

 

Rund um Reykjavik gibt es in einem Umkreis von 30 Kilometern 13 Golfanlagen, darunter sechs 18-Loch-Plätze und sieben 9-Loch-Kurse. Wunderbare Links, oft von Lavafelsen durchzogen und umgeben, herrliche Panoramaansichten – ihren ganz besonderen Reiz haben sie alle. Der schon 1934 gegründete Reykjavik Golf Club kann mit dem Grafarholt- und dem Korpa-Platz sogar mit zweimal 18 sportlich-anspruchdsvollen Löchern aufwarten. Die Greenfees schwanken je nach Startzeiten zwischen 35 Euro (8:00 bis 13:00 Uhr) und 47 Euro (13:00 bis 19:00).

Grafarholt Golf Club: 2 mal 18 Löcher

Grafarholt ist der älteste isländische Golfclub und hat heute 2.500 Mitglieder. Wie auf fast allen Golfanlagen machen auch hier Lavafelsen, Wasser und trickreich angelegte Bunker das Spiel nicht einfacher. Die spannendste Spielbahn des von Gelb 5.478 Meter langen Platzes (Par 71) ist die 15, ein 494 Meter langes Par 5. Vom erhöhten Abschlag aus hat man einen phantastischen Ausblick über ganz Reykjavik. Um das Fairway zu erreichen, muss der Ball von Gelb satte 140 Meter in der Luft bleiben – und rollt dann mit Pech in einen der vier Bunker in der Landezone. Das Grün ist sehr klein, vorne gibt es Wasser, auf der linken Seite und dahinter steht dichtes Gestrüpp.

Der Korpa-Kurs (5.531 Meter, Par 71) besticht auf den ersten Neun mit seinem hochkarätigen Links-Charakter, herrlichen Ausblicken auf den Ozean und Reykjaviks Hausberg Esja. Auf den Back Nine werden einige Löcher entlang des Flusses Korpa zur echten Herausforderung.

Weltweit nördlichst gelegener 18-Loch-Platz: Der Jadar Course von Akureyri

Sympathische Urwelt

 

Obwohl es Golfanlagen rund um Island gibt – wer zum Spielen auf die Insel fliegt, sollte sich ganz auf den Südwesten konzentrieren, also auf die Gegend rund um Reykjavik. Hier ist das Angebot an Golfplätzen am größten und das Klima am angenehmsten. Zudem sorgt die Nähe zur Hauptstadt für Abwechslung an spielfreien Tagen. Trotzdem wollen wir hier einen Club im hohen Norden vorstellen, der zur Golfgeschichte Islands gehört – der 1935 gegründete Akureyri Golf Course nahe der viertgrößten isländischen Stadt Akureyri.

Von Reykjavik aus erreicht man die Stadt in rund viereinhalb Stunden mit dem Auto oder in 45 Minuten mit einem Flugzeug der Regional-Airline Islandsflug. Phil meint, wir sollten mit dem Auto fahren, um noch mehr von der Insel zu sehen. Und so kutschieren wir (manche Straßen lassen nicht mehr als das zu) gemütlich durch eine Gegend, in der – man verzeihe den Kalauer – die Welt noch in Ordnung ist. Gletscher, Seen, der Atlantische Ozean, weite und in ihrer teilweisen Kargheit beinahe berührende Landschaften, ein Naturschauspiel löst hier das andere ab, an jeder Ecke neue und atemberaubende Eindrücke und Panoramen, über weite Strecken kaum Verkehr. Zeit scheint plötzlich kaum noch eine Rolle zu spielen. Wir fühlen uns fast wie als Pioniere in einem kleinen Wunderland.

Phil sagt: „Vielleicht sah die Welt früher einmal so aus, bevor es Wüsten und Dschungel gab. Eine sympathische Urwelt.“ Besser kann man es nicht ausdrücken.

Der Jadar-Kurs von Akureyri ist der weltweit nördlichst gelegene 18-Loch-Platz – und ein spielerisches Kleinod. Er präsentiert sich als ein Moor-Kurs, der Atlantik scheint hier weit entfernt zu sein. Die Spielbahnen schlängeln sich durch eine malerische Landschaft über breite Grate, unterbrochen von Felsvorsprüngen, Bäumen, Sträuchern und einer Vielzahl verschiedener Pflanzen. Seit mehr als 20 Jahren ist der Golfclub Gastgeber des jährlich stattfindenden Arctic Open Golf Tournaments, zu dem Spieler aus aller Welt anreisen und beinahe rund um die Uhr aufteen. Wer hier zur Hochsommerzeit spielt, sollte unbedingt versuchen, eine nächtliche Startzeit zu bekommen – die Atmosphäre ist unübertroffen und bleibt unvergesslich.

Und wenn man schon einmal im Norden ist, geht es auch noch ein wenig weiter hinauf – etwas mehr als 30 Kilometer zum Hvammur Golf Course. Nur neun Löcher, insgesamt 5.514 Meter lang, Par 69, nahe am Eyja-Fjord gelegen, eine sehr idyllische Anlage. Wenn man diesen Platz gespielt hat, kann man einen persönlichen Rekord verbuchen und sagen: Viel nördlicher geht’s kaum noch – außer im schwedischen 9-Loch Ironman Course im Kiruna Golfklubb.

Bade-Hit: Die berühmte Blaue Lagune in Reykjavik

 

Warme Sehenswürdigkeit

 

Zurück in den Südwesten nach Reykjavik. Dieses Mal mit dem Flugzeug. Nachdem die Temperaturen in den letzten Nord-Tagen – drücken wir es gelassen aus – etwas kühler waren, freuen wir uns auf Islands bekannteste, beliebteste und sicher auch wärmste Sehenswürdigkeit: auf die Blaue Lagune. Genau genommen ist sie das „Abfallprodukt“ des nahe gelegenen Geothermal-Kraftwerks Svatsengi. Dort nämlich wird aus einer Tiefe von rund 2.000 Meter ein 240 Grad heißes Gemisch aus Meer- und Süßwasser hochgepumpt und zur Stromerzeugung sowie dem Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt. Danach fließt es ab in das umliegende Lavafeld, wo sich im Laufe der Zeit ein etwa 5.000 Quadratmeter großer See gebildet hat. Für die markante blau-weiße Farbe sorgen übrigens die Kieselalgen. Zunächst hatten nur Einheimische in dem zwischen 37 und 42 Grad warmen Wasser gebadet, doch der gesunde Spaß sprach sich schnell herum, auch bei Touristen. Und so wurde schließlich ein Thermalbad eingerichtet, in dem auch diverse Saunen, Dampfbäder und Massagen angeboten werden. In der warmen Brühe abzuhängen – ein grandioser Genuss nach eine Runde Midnight-Golf. Ein Stück Blaue Lagune kann man übrigens mit nach Hause nehmen – in Form von Schönheitsprodukten, die aus den im Wasser enthaltenen Mineralsalzen, Kieselerde und Algen hergestellt werden.

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Hilton Nordica Hotel in Reykjavik

Eine Frage, die sich bei Urlaubsreisen immer wieder ergibt: Wo bettet man das müde Haupt zur Nacht? Nun, ein 5-Sterne-Grandhotel für verwöhntere Golfreisende gibt es in Reykjavik nicht, dafür aber eine Menge anständiger 4-Sterne-Herbergen, wie etwa das Hilton Nordica Hotel, Radisson Blu, Best Western oder Borg. Doch wie überall auf der Welt gibt es auch in Reykjavik den „Messe- oder Oktoberfest-Zuschlag“, bei dem die Übernachtungspreise zu bestimmten Zeiten in den Himmel schießen. In Island ist das die Hochsommerzeit etwa von Juni bis August. Schnäppchenpreise darf man dann bei Direktbuchungen nicht erwarten. Also wendet man sich am besten an die bekannten Internet-Portale, bei denen man einigermaßen günstige Hotel-Pakete buchen kann.

 

Letztlich noch ein Tipp, damit Sie während eines Golfspiels nicht völlig durchnässt werden oder frieren wie ein Schneider: Nehmen Sie auch im isländischen Hochsommer warme Klamotten und Regenkleidung mit. Und vergessen Sie vor allem den Flachmann nicht.

 

Fred König

(Photos: Phil Griffin, Island.is)

 

Die Island-Story wurde für das Magazin GOLF TICKER produziert.

 

Informationen zu Island

 

Web-Infos zu Golfclubs

 

Dass Island bislang noch keine international begehrte Golfdestination ist, merkt man beim Googeln: Wer sich im Internet über die einzelnen Golfclubs schlau machen möchte, braucht die betreffenden Websites gar nicht erst anzuklicken – nur zwei isländische Clubs (Keilir und Reykjavik) bieten auch eine englischsprachige Version an. Auf www.1golf.eu kann man zumindest entnehmen, wo die verschiedenen Golfclubs liegen, auch Telefonnummern (und vereinzelt Greenfeepreise) sind angegeben. Zu einigen der bekannteren Golfanlagen gibt es Informationen in Englisch auf www.golficeland.org

 

Die Top 10 Golfclubs in Island

  1. Keilir

  2. Reykjavik (Grafarholt)

  3. Leynir (Akranes)

  4. Sudurnesja (Holmsvollur)

  5. Oddur (Urrida)

  6. Vestmannaeyja

  7. Reykjavik (Korpa)

  8. Thorlakshofn

  9. Kidjaberg

  10. Akureyri

 

Greenfees

 

Die schönsten 18-Loch-Plätze spielt man schon für wenig Geld, teilweise um die 30 Euro. Unbedingt lohnenswert sind aber auch Spiele auf den vielen sehr attraktiven, leider oft unterschätzten 9-Loch-Anlagen, die meist ein großes, abwechslungsreiches Golfvergnügen bieten und schon für 15 bis 20 Euro pro 18-Loch-Runde gespielt werden können.

 

Angebote Golfreisen

 

Keiner der bekannten Golfreiseveranstalter hat spezielle Island-Packages im Programm. Verschiedentlich werden Golf-Gruppenreisen angeboten, Pakete für Individualreisende gibt es so gut wie nicht. Doch man kann eine Reise sehr gut selbst oragnisieren. Hotels können über bewährte Web-Portale wie www.booking.com/Island-Hotels oder www.trivago.de/Hotels-Island preisgünstiger gebucht werden. Startzeiten (gerade für Midnight-Golf) sollte man rechtzeitig telefonisch buchen; die entsprechenden Telefonnummern der Golfplätze findet man unter www.1golf.eu oder www.golficeland.org

 

Hotelempfehlungen

 

Reykjavik

Hilton Hotel Nordica

www.hiltonreykjavik.com

 

Akureyri

Hotel Kea

www.keahotels.is/hotel-kea

 

Anreise

 

Icelandair bietet günstige Flüge von Frankfurt und Hamburg nach Reykjavik an. Das Golfgepäck kostet pro Strecke 28 Euro. Die Flugzeit beträgt dreieinhalb Stunden. Achtung: Ticket-Preise schwanken je nach Reisetagen ganz erheblich. Auf seiner Buchungsseite weist Icelandair die günstigsten Flüge aus.

www.icelandair.de

 

Mietwagen

 

Alle großen internationalen Autovermietungen sind am Flughafen in Reykjavik vertreten. Von preiswerten Mietgebühren wie etwa auf Mallorca kann man allerdings nur träumen. Bei Avis kostet beispielsweise ein kleiner VW Polo für eine Woche rund 770 Euro. Es lohnt sich ein Preisvergleich auf der Website www.billiger-mietwagen.de; hier werden die güngstigsten Angebote verschiedener Verleiher aufgelistet; einen Chevrolet Spark findet man da bereits für 500 Euro/Woche.

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